Kontakt

Dr. Meike Lüder-Zinke
Ansprechpartner
Telefon: 0160 – 944 615 44
m.lueder-zinke@rsghannover.de
Karl-Thiele-Weg 17
30169 Hannover
Sportentwicklung
Was gibt es Neues aus der Sparte Sportentwicklung?
Ebenso wie sich die Gesellschaft verändert, unterliegt auch der Sport einem ständigen Wandel. In diesem Rahmen sorgt die Sportentwicklung dafür, den Sport zu verändern, zu verbessern und sich den gesellschaftlichen Interessen anzupassen. Bestenfalls gelingt dabei ein Blick in die Zukunft und gestaltet den Sport entsprechend den zu erwartenden Bedarfen und Wünsche in der Gesellschaft.
Die Sportentwicklung in der RSG Hannover ’94 hat einen besonders hohen Stellenwert. Durch das Anliegen des Vereins, die Sportangebote inklusiv und unter Berücksichtigung von individuellen Bedarfen anzubieten, beschäftigt sich dieser Bereich unter der Leitung von Meike Lüder-Zinke seit 2018 kontinuierlich damit, aktuelle Trends im Sportbereich aufzudecken, diese bei entsprechender Popularität in eine inklusive Sportart umzusetzen und im Vereinsprogramm aufzunehmen.
Neben einer besonderen sportfachlichen Expertise gehört auch die Erfahrung mit der Beschaffung von finanziellen Mitteln zur Umsetzung innovativer Ideen zu einer erfolgreichen Sportentwicklung. Denn leider fehlen staatliche Förderungen und die Mitgliedsbeiträge reichen dafür nicht aus. Trotz der großartigen Unterstützung durch Partner*innen und durch Förderer und Förderinnen bleibt oftmals der nicht unerhebliche Eigenanteil von Förderungen eine Herausforderung.

Durch zahlreiche Fördermittelanträge und Partnerschaftsanfragen wurden seit 2018 über 1,2 Millionen Euro an Förderungen eingeholt, um die Kosten für unsere Sportentwicklung unseres Vereins decken zu können. Zum Erreichen unserer Ziele wurden in diesem Zeitraum über sechzig teilweise mehrjährige Projekte durchgeführt. Im Folgenden sind einige große Projekte genannt, die die RSG Hannover ’94 nicht selten in die Schlagzeilen der lokalen und deutschlandweiten Presse brachten und für neue regionale und überregionale Sportangebote und -strukturen sorgten. „Segeln bewegt uns alle – inklusives Segeln auf dem Maschsee“ (2019 – 2021), „Sailing for Kids (soziale Teilhabe)“ (2020 – 2021), „Ausrichtung der deutsch-holländischen Rollstuhlhandball-Meisterschaft“ (2019 – 2022), „Struktureller Aufbau von Rollstuhlhandball in Deutschland (2022 laufend), „Inklusiver Kartsport 2.0“ (2023), „Stand Up Paddling wird inklusiv“ (2020 – 2021) und „Inklusiver Kinder- und Jugendsport 2.0“ (2023).
Zur Verbesserung unserer Sportstätten auf dem Gelände des Detlef-Zinke-Hauses wurden im Laufe der vergangenen Jahre mehrere Bauprojekte durchgeführt. Durch den Bau eines festinstallierten Hoyer-Hebelifters auf unserem Bootssteg konnte den Mitgliedern ein barrierefreier Zugang zu den Wassersportgeräten ermöglicht werden. Das Projekt „Grillen und Chillen für jeden“ führte zum Bau eines barrierefreien Outdoor-Grills, so dass auch rollstuhlpflichtige Mitglieder an dem Freizeitspaß teilhaben können. Der Bau von sechs Handbikeboxen schuf einen barrierefreien Zugang für sechs Rollstuhl-Handbikegespanne für Mitglieder der Handbikesparte, die sich kein eigenes Handbike leisten können. Aufgrund des alten unebenen Bootsstegs mit nicht barrierefreien Anteilen wurde dieser entfernt und mit einem verbesserten Anschluss zum Schwimmsteg komplett neu gebaut. Ein speziell für den Bedarf konstruierter Drachenbootständer ermöglichte der Drachenbootsparte die Unterbringung von zwei Drachenbooten mit einem direkten Zugang zum Maschsee.

„Chillen und Grillen für jeden“ – der barrierefreie Outdoor-Grill lädt zum Verweilen ein.
Nicht nur die baulichen Veränderungen führten zur Verbesserung der sportlichen Bedingungen unseres Vereins. Auch Investitionen im Bereich der Sportgeräte bedeuteten für unsere Sportler*innen eine Fortentwicklung des Sportbetriebs. Durch die Beschaffung von drei behindertengerechten Jollen Typ Hansa 2.3/303, einer Segeljolle vom Typ Flying Fish und vom Typ Ixylon konnte unser Wassersportangebot um den Bereich Segeln für Menschen mit und ohne Behinderung erweitert werden. Aufgrund der prädestinierten Lage des Vereinscenters direkt am Maschsee lag ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf dem Ausbau des Wassersports und der Erweiterung des Trainingsangebots durch den Erwerb eines zusätzlichen Drachenboots, von zwei Schwimmstegen, eines Paraboots und zwei 6 x 2 m – große SUP-Boards bzw. zwei SUP-Boards für jeweils eine Person. Lange Zeit war die RSG Hannover ’94 nicht mobil und die Teilnahme an Veranstaltungen und Turnieren oder die Durchführung von Vereinspräsentationen konnte teilweise nicht oder nur unter großem privatem Einsatz stattfinden. Durch die Anschaffung unseres behindertengerechten VW Crafters (Rudi Roller) im Jahr 2021 und eines großen Kofferanhängers zwei Jahre später (Rudis Freund) ist seitdem eine Beteiligung des Vereins an nationalen und internationalen Wettkämpfen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen in Hinblick auf die Mobilität kein Problem mehr.
Auch der administrative Bereich unseres Vereins musste weiterentwickelt werden. Zur Verbesserung der Basisarbeit innerhalb der Sportentwicklung und der Vereinsarbeit in der Geschäftsstelle wurde die Hard- und Software aktualisiert, Voraussetzungen für die Durchführung von Online-Meetings bzw. –Trainings geschaffen und das notwendige Equipment für mobiles Arbeiten beschafft. Die Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins konnte durch die Beschaffung einer Go Pro-Kamera und einer hochwertigen Digitalkamera sowie zahlreicher Werbematerialien optimiert werden.

Zusätzlicher Stauram am Dezlef-Zinke-Haus für das Sportequipment unserer Mitglieder.
Das Netzwerk ISMIV (Inklusiver Sport – Miteinander im Verein) trägt dazu bei, die Anzahl der inklusiven Angebote im organisierten Sport in Hannover und Region zu erhöhen, Barrieren abzubauen und Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen zu schaffen. Die Leitung unserer Sportentwicklung ist Mitglied in diesem Netzwerk und trägt zur Fortentwicklung der inklusiven Sportangebote bei.
Neben der regionalen Gestaltung von Inklusion im Sport bekleidet der Verein drei Fachbereichsleitungen in Deutschen Rollstuhl-Sportverband e.V. (DRS) mit dem Auftrag, sich um die deutschlandweite Etablierung der jeweiligen Sportart zu kümmern. Als Leitung des Fachbereichs Rollstuhl-Hockey bringt Dietmar Heinze deutsche und europäische Vereine zusammen und nimmt mit seiner Mannschaft am Turnierbetrieb im Rollstuhl-Hockey teil.

Meike Lüder-Zinke leitet den Fachbereich Kartsport beim DRS. Kartsport ist ein Teil des Motorsports, bei dem die Rennfahrer*innen mit kleinen, motorisierten Fahrzeugen auf speziell dafür gebauten Kartbahnen in Hallen Trainings und Wettbewerbe austragen. Um Kartfahren im inklusiven Ansatz lokal und deutschlandweit anbieten zu können, verfügt der Verein über eine Flotte von Karts mit Fußgas, Karts mit Handgas und einem Doppelsitzerkart, so dass die Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit und ohne Behinderung gemeinsam ermöglicht wird. Um das inklusive Kartsport-Angebot technisch aktuell zu halten, wurden seit 2018 drei gebrauchte und zwei neue Karts beschafft sowie die gesamte Flotte technisch überholt.
Mit der Gründung des Fachbereich Rollstuhlhandball beim Deutschen Rollstuhl-Sportverband e.V. (DRS) durch unsere Vereinsvorsitzende wurde im Jahr 2017 gesellschaftliche Verantwortung übernommen und das Ziel verfolgt, die international bereits erfolgreiche Form des inklusiven Handballs nach Deutschland zu holen und strukturell aufzubauen. In diesem Rahmen wurde ein offizielles deutsches Regelwerk verabschiedet, eine deutsche Webpräsenz (www.rollstuhlhandball.de) geschaffen, drei internationale Rollstuhlhandball-Meisterschaften in Hannover ausgerichtet und eine digitale Community mit regelmäßigen Netzwerktreffen gebildet, welche bundesweite Aufbauarbeit leistet. In der weiteren Entwicklung von Rollstuhlhandball in Deutschland sind neue Mannschaften entstanden, die sportlichen Strukturen erweitert und ein Expertenrat gebildet worden. Zurzeit befindet sich der Rollstuhlhandball in Deutschland im Vorrundenturnierjahr (VTJ), das zur Qualifikation für den ersten deutschen Spielbetrieb in der Saison 2024/25 dient.

RSG Hannover ‘94 ist erfolgreicher Ausrichter von Rollstuhlhanball-Meisterschaften mit internationalem Teilnehmerfeld.
Last but not least wurde eine große Summe in die Verbesserung der Rollstuhl-Sportarten des Vereins investiert. Die Verwendung von Sportrollstühlen gewährleistet durch seine Ausstattung mit einem Rammbügel, Seitensturz der Reifen und der Kippstütze die erforderliche Sicherheit und ist eine Voraussetzung zur Teilnahme. In den meisten Fällen ist kein eigener Sportrollstuhl vorhanden und der Verein ist zuständig für die Bereitstellung eines entsprechenden Sportgeräts, damit eine Teilhabe erfolgen kann. So wurden seit 2018 dreizehn Sportrollstühle der Firma Sunrise für den Bereich Handball und Hockey und elf Sportrollstühle der Firma Wolturnus für die Sparte Kinder- und Jugendsport und die Sparte Handball beschafft. Die Abteilung Handbiking erhielt drei neue Handbike-Rollstuhl-Gespanne und konnte dadurch die Bedarfe für Mitglieder ohne ein eigenes Sportgerät optimieren.
Die Sparte „Sportentwicklung“ wird auch zukünftig ständig in Bewegung sein, um neue Sportarten zu entdecken, zu entwickeln und zu etablieren. Denn um Inklusion ausreichend zu leben, gibt es noch viel zu tun und unser Anliegen, alle gemeinsam in den Sport zu bringen, ist grenzenlos.
Diese Projekte haben wir erfolgreich durchgeführt
2019 – 2021: „Segeln bewegt uns alle – inklusives Segeln auf dem Maschsee“
2019 – 2022: „Ausrichtung der deutsch-holländischen Rollstuhlhandball-Meisterschaft“
2020 – 2021: „Sailing for Kids (soziale Teilhabe)“
2020 – 2021: „Stand Up Paddling wird inklusiv“
2022 laufend: „Struktureller Aufbau von Rollstuhlhandball in Deutschland
2023: „Inklusiver Kartsport 2.0“
2023: „Inklusiver Kinder- und Jugendsport 2.0“